Bank gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – Warum ohne die BVV?

In Deutschland macht jede 3. Frau die Erfahrung sexueller oder körperlicher Gewalt und 25 Prozent aller deutschen Frauen erleben Gewalt in der Partnerschaft, die alle zwei Tage in Deutschland für eine Frau tödlich endet.

Viele Kommunen in Deutschland und darüber hinaus in Europa folgen dem Beispiel der italienischen  „La Panchina Rossa“ und stellen eine rote Bank auf, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen.

Auch auf der BVV Reinickendorf wurde im April ein Antrag auf die Errichtung einer Roten Bank verhandelt (Drucksache – 1112/XXI). Das Ersuchen der SPD beispielsweise in Alt-Tegel eine Rote Bank aufzustellen, lehnte die CDU-Reinickendorf jedoch ab, da man den finanziellen Aufwand für Aufstellungs-, Wartungs- oder Instandsetzungskosten scheute und Vandalismus befürchtete. Unterstützer*innen des Antrags warf man Symbolpolitik vor. Fast zeitgleich stellte das Bezirksamt lila-gelbe „Quasselbänke“ auf.

Im Rahmen der UN-Aktionswoche unter dem Motto „Stopp Gewalt gegen Frauen“ stellte das CDU-geführte Reinickendorfer Bezirksamt nun eine orange Bank auf – allerdings verfehlte man den 16-tägigen Aktionszeitraum (25.11.-10.12.24) und errichtete die Bank erst im Nachhinein.

Die Grüne Fraktion begrüßt prinzipiell, dass der Bezirk endlich ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzt. Doch die Grüne Fraktion kritisiert auch das Verhalten der Reinickendorfer CDU, deren BVV-Fraktion den offenbar sinnvollen Antrag zur Errichtung einer Roten Bank blockierte, während nun die CDU Stadträtin eine orange Bank aufstellen ließ. Dadurch wurde eine Chance vertan, als BVV breiten Konsens gegen Gewalt an Frauen und Mädchen nach außen zu tragen.

„Dass bei uns in Reinickendorf ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt gesetzt wird und die Betroffenen nicht in Vergessenheit geraten, finden wir sehr wichtig“, sagt die Reinickendorfer Grünen Fraktionsvorsitzende Güneş Keskin. „Dass das jedoch von der CDU-Fraktion abgelehnt und nun doch von der eigenen Stadträtin auf den Weg gebracht wurde, finden wir äußerst irritierend. Es erweckt den Anschein, dass Ideen und Bemühungen erst dann relevant werden, wenn sie den Stempel der CDU tragen. Das ist ein Paradebeispiel für das wenig konstruktive Verhalten der Reinickendorfer CDU-Fraktion und ihrer Stadträt*innen.“

PM – Bank gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – Warum ohne die BVV?

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