Stärkung von nichtdeutschen Erstsprachen (Muttersprachen) in der Kita – Empfehlung für die 4. BVV am 12.1.22 – Drucksache – 0020/XXI

Sachverhalt:
Während Englisch schon lange selbstverständlicher Teil der schulischen Fremdsprachenausbildung ist, erleben Kinder, Jugendliche und Eltern anderer Erstsprachen (Muttersprachen) ihre Zweisprachigkeit in Deutschland nicht häufig als Makel und nicht etwa als Bereicherung. Dabei stecken großen Potenziale in der Mehrsprachlichkeit der Kinder und Jugendlichen. Heute wachsen viele Kinder mit zwei oder mehreren Sprachen auf, Mehrsprachigkeit ist für sie Alltagserfahrung. Allerdings wird die Sprache des Herkunftslandes ihrer Familie teilweise in sehr unterschiedlichem Grad beherrscht. Dabei zeigen Studien, dass die korrekte Verwendung der Herkunftssprache auch bei der Weiterentwicklung der Deutschkenntnisse von Nutzen ist.

Der herkunftssprachliche Unterricht sollte deshalb systematisch die mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit entwickeln. Durch z.B. Vorlesen und gemeinsame Gespräche und Spiele in der Erststprache, soll auch eine Wertschätzung dieser Sprachen vermittelt werden. Damit wird gleichzeitig die interkulturelle Kommunikations- und Handlungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen gestärkt.

Beschlussvorschlag:
Dem Bezirksamt wird empfohlen sich bei den zuständigen Senatsverwaltungen dafür einzusetzen, dass Kinder nichtdeutscher Erstsprache in der Kita in ihren jeweiligen Erstsprachen verstärkt gefördert werden. Das Angebot sollte stetig ausgebaut werden. Vorrangig zu berücksichtigen sind Kinder mit arabischer oder polnischer sowie türkischer Muttersprache. Die Förderung sollte schrittweise auf andere Sprachen ausgeweitet werden.

Bezirkliche Migrantinnenorganisationen und Elternvertreterinnen sollen nach Möglichkeit in die Konzeption einbezogen werden.

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